Video-Lesung zu Annette
Der Zoom-Vortrag am 10. Februar war ein Leckerbissen für alle, die „unsere Droste“ wertschätzen. Es war wunderbar, dem lebendigen Vortrag der professionellen Sprecherin Sarah Giese zu lauschen, die nicht nur aus beruflichen Gründen bestens mit dem Werk der berühmten Dichterin vertraut ist, sondern auch mit viel Herzblut bei der Sache war. Einen ganz „eigenen Dreh“ bekam ihr Vortrag durch die zauberhaften Bilder eines Elfs namens „Querkus“, die ihren Vortrag optisch begleiteten. Querkus, ein Wald- und Wasserelf, der sich zwischen Burg Hülshoff und Haus Rüschhaus herumtreibt, stammt aus der Feder der bekannten Schriftstellerin Cornelia Funke, die ein Kinderbuch über die Droste geschrieben hat. Es bildete den Rahmen für die behandelten Themen Münster/Heimat, Natur, Schauerlichkeiten und „Frau sein“. Laut Sarah Giese war die Droste „ein Mädchen im goldenen Käfig, das einfach nur fliegen wollte“. Das drückt sich besonders in ihrem berühmten Gedicht „Am Turme“ aus, in dem sie schreibt: „Nun muß ich sitzen so fein und klar, gleich einem artigen Kinde, und darf nur heimlich lösen mein Haar, und lassen es flattern im Winde!“ Neben bekannten Gedichten wie „Der Knabe im Moor“ und zwei Schauerballaden rezitierte Sarah Giese auch aus Reiseberichten und Briefen, die eine erfrischend spitzzüngige Seite der Droste zeigten. Beschlossen wurde ihr Vortrag mit dem eindrücklichen Gedicht „Am letzten Tag des Jahres“, in dem die Dichterin beklemmende, dunkle Todesahnungen offenbart. Sie wurde 51 Jahre alt. Mariana Durt